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Notwendiges Wissen: [HW] Sensors Module, [HW] lcd, [AVR] Analog-to-digital Converter, [LIB] Analog to Digital Converter, [LIB] Alphanumeric LCD, [LIB] Sensors
Um die Distanz zu einem Objekt zu messen, gibt es optische Sensoren, welche die Triangulation als Messmethode nutzen. Die am häufigsten verwendeten Infrarot-Entfernungsmesser werden von der Firma “Sharp” produziert und verfügen über einen analogen Spannungs-Output. Diese Sensoren besitzen eine Infrarot-LED mit einer Linse, welchen einen schmalen Lichtstrahl aussendet. Dieser wird von dem Objekt, zu welchem die Distanz gemessen werden soll, reflektiert und dann durch die zweite Linse zu einem optischen Positionssensor (OPS) gelenkt. Die Leitfähigkeit dieses OPS ist abhängig davon, an welcher Stelle der Lichtstrahl einfällt. Sie wird in Spannung umgewandelt, die Spannung wird mittels eines Analog-Digital-Konverters digitalisiert und daraufhin kann die Entfernung berechnet werden. Die Zeichnung auf der rechten Seite zeigt die Wege von Strahlen, die aus unterschiedlichen Entfernungen reflektiert werden.
Der Output der Infrarot-Entfernungsmesser von “Sharp” ist anti-proportional. Das meint, mit größer werdender Entfernung verringert sich der Output (die Abnahme des Outputs, also der Spannung, wird jedoch nach und nach schwächer). Der Graph mit dem exakten Verhältnis zwischen Entfernung und Spannung ist gewöhnlich im Datenblatt des Sensors abgebildet. Jeder Sensor-Typ hat seinen spezifischen Messbereich, innerhalb welchem die gemessenen Ergebnisse verlässlich sind. Die maximale Messdistanz wird von zwei Aspekten beschränkt: Zum Einen von der Abnahme der Menge des reflektierten Lichts, zum Anderen vom Unvermögen des OPS, kleine Positonsänderungen des reflektierten Strahls zu registrieren. Misst man die Entfernung zu Objekten, welche zu weit entfernt sind, entspricht der Output nahezu dem, bei der Messung zur maximalen Distanz. Die minimale Entfernung wird durch die Besonderheit der Sharp Sensoren eingeschränkt. So fällt der Output steil ab, sobald die Entfernung einen bestimmten Punkt unterschreitet (je nach Baureihe liegt dieser bei 4 bis 20 cm) Das hat zur Folge, dass zu einem Outputwert zwei korrespondierende Entfernungswerte existieren. Dieses Problem kann vermieden werden, indem beachtet wird, dass die Distanz zwischen Objekt und Sensor nicht zu gering ist.
Das HomeLab Sensor-Kit enthält den Infrarot-Entfernungsmesser SHARP GP2Y0A21YK. Der Messbereich dieses Sensors liegt zwischen 10 cm und 80 cm. Seine Output-Spannung hängt von der Entfernung ab und erreicht bis zu 3 V. Der Entfernungssensor ist am Sensormodul angeschlossen. Die Output-Spannung wird über Kanal 0 zum ADC des AVR gesendet. Aufbauend auf den vorangehenden Übungen zu Sensoren, ist es einfach ein Programm zu schreiben, welches die Output-Spannung des Entfernungsmessers misst. Zusätzlich dazu behandelt diese Aufgabe die Umwandlung der Spannung in eine Entfernung.
Das Datenblatt des GP2Y0A21YK beinhaltet einen Graphen welcher die Relation von Output-Spannung und gemessener Entfernung darstellt. Dieser Graph verläuft nicht linear. Der Graph der inversen Werte ist jedoch annähernd linear, wodurch relativ einfach die Formel zur Umwandlung von Spannung in Entfernung gefunden werden kann. Hierzu werden Punkte des Graphens in ein Tabellenkalkulationsprogramm eingefügt und so ein neuer Graph generiert. Die meisten Programme berechnen automatisch eine Trendlinie. Nachfolgend ist der Graph des GP2Y0A21YK mit der Relation der korrigierten inversen Werte der Outputspannung zu den korrigierten inversen Werten der gemessenen Distanz, inklusive einer Trendlinie abgebildet. Zur Vereinfachung wurde die Output-Spannung schon in 10-Bit +5 V Werte des ADC mit Vergleichspannung konvertiert.
Wie der Graph zeigt, überschneiden sich die blaue Trendlinie und die Punkte des Graphen fast genau. Dieses wird durch die Nutzung einer Korrektur-Konstante erreicht. Diese Konstante wird mit der “trail-and-error”-Methode gefunden - es werden dabei viele Variablen getestet, bis diejenige gefunden ist, die den Graph mit der Trendlinie überlappen lässt. Im abgebildeten Graph ist die Korrektur-Konstantet +2; das bedeutet, zu allen realen Entfernungen muss +2 hinzuaddiert werden. Daruch verläuft der Graph nahezu gleich der Trendline und es kann für die Relation zwischen Entfernung und Spannung verallgemeinert folgende Formel angenommen werden:
1 / (d + k) = a * ADC + b
wobei
Die Entfernung d kann durch folgende Formel dargestellt werden:
d = (1 / (a * ADC + B)) - k
Nun ist es generell möglich die Entfernung mit der Formel zu berechnen. Da jedoch Brüche dividiert werden, sind zudem Gleitkomma-Berechnungen nötig. Weiterhin muss die Formel vereinfacht und auf größere Quotienten ausgeweitet werden, da Microcontroller mit Ganzzahlen arbeiten. Durch die Division des Quotienten mit einem linearen Element erhält man folgende Formel:
d = (1 / a) / (ADC + B / a) - k
Durch Aufnahme der Korrekturkonstante sowie des linearen und freien Elements der Trendlinien-Gleichung, ergibt sich folgende Formel zur Berechnung der Entfernung:
d = 5461 / (ADC - 17) - 2
Diese Formel kann man mit 16-Bit Integer berechnen und ist daher für den AVR. Vor der Berechnung muss man sichergehen, dass der Wert des ADC über 17 ist, sonst würde man durch 0 teilen (und dabei ggf. das Universum vernichten) oder es kommt eine negative Distanz raus.
Es folgt die Funktion um die Werte des ADC in cm zu konvertieren, sie steht in der Library von HomeLab. Lineare- und freie Elemente und die Korrektur-Konstante, sind nicht fest in die Funktion geschrieben, sondern werden mit Objektparametern des IR-Entfernungsmessers eingegeben. Da diese Parameter separate konstanten sind, ist es sehr einfach neue IR-Entfernungsmesser in das Programm zu integrieren.
// // The structure of the parameters of the IR distance sensors // typedef const struct { const signed short a; const signed short b; const signed short k; } ir_distance_sensor; // // The object of the parameters of GP2Y0A21YK sensor // const ir_distance_sensor GP2Y0A21YK = { 5461, -17, 2 }; // // Converting the values of the IR distance sensor to centimeters // Returns -1, if the conversion did not succeed // signed short ir_distance_calculate_cm(ir_distance_sensor sensor, unsigned short adc_value) { if (adc_value + sensor.b <= 0) { return -1; } return sensor.a / (adc_value + sensor.b) - sensor.k; }
Um eine Konversion zu machen muss die Funktion ir_distance_calculate_cm genutzt werden. Der erste Paramter dieser Funktion ist das Objekt der Parameter der IR-Entfernungsmesser, das zweite der ADC-Wert. Die Funktion gibt dann die berechnete Entfernung in cm aus. Falls die Operation falsch ist (unzulässige ADC Werte) wird der Wert -1 ausgegeben. das folgende Programm veranschaulicht die Benutzung des IR-Entfernungsmessers und der Konversions-Funktion. Es wird das Alphanumerische LCD genutzt, auf dem die gemessenen Werte dargestellt werden. Falls die Distanz unnatürlich ist wird ein “?” dargestellt.
// // The example program of the IR distance sensor of the HomeLab // Measured results in centimeters is displayed on the LCD // #include <stdio.h> #include <homelab/adc.h> #include <homelab/delay.h> #include <homelab/module/sensors.h> #include <homelab/module/lcd_alpha.h> // // Main program // int main(void) { unsigned short value; signed short distance; char text[16]; // Initialization of LCD lcd_alpha_init(LCD_ALPHA_DISP_ON); // Clearing the LCD lcd_alpha_clear(); // Name of the program lcd_alpha_write_string("Distance sensor"); // Setup of the ADC adc_init(ADC_REF_AVCC, ADC_PRESCALE_8); // Endless loop while (true) { // Reading the 4 times rounded value of the output voltage of the sensor value = adc_get_average_value(0, 4); // Conversing ADC value to distance distance = ir_distance_calculate_cm(GP2Y0A21YK, value); // Was the calculation successful? if (distance >= 0) { // Conversing distance to text sprintf(text, "%d cm ", distance); } else { // Creating the text for unknown distance sprintf(text, "? cm "); } // Displaying the text in the beginning of the second row on the LCD lcd_alpha_goto_xy(0, 1); lcd_alpha_write_string(text); // Break sw_delay_ms(500); } }